Eosinophile Ösophagitis
Das Informationsportal
für Fachkreise
Home > News
Symposiumsbericht: UEG-Week 2019
Welche aktuellen Entwicklungen gibt es bei Diagnostik & Behandlung der EoE?
Barcelona. Die eosinophile Ösophagitis (EoE) als chronische Erkrankung wird in ihrer Bedeutung noch weitgehend unterschätzt. Zwar werden die medizinischen Hintergründe der Entwicklung einer EoE inzwischen besser verstanden, das Krankheitsbild und die individuellen Therapieansätze werfen aber noch viele Fragen auf.
Gut dokumentiert ist, dass es sich bei der EoE um eine chronische Entzündungsreaktion in der Speiseröhre handelt, die in erster Linie bei Männern im jungen und mittleren Erwachsenenalter auftritt, bei der eine enge Assoziation zu allergischen Erkrankungen besteht und die maßgeblich durch Umweltfaktoren getriggert wird.
„Warum aber ein individueller Patient an einer EoE erkrankt, bleibt in aller Regel unklar“, so Prof. Evans S. Dellon, Chapel Hill/USA im Rahmen des Symposiums der Dr. Falk Pharma während der UEG-Week 2019 in Barcelona. Sind die Gründe der Erkrankung nicht bekannt, sind die Bemühungen hinsichtlich einer individuellen Therapie und Prävention limitiert.
Genetische Prädisposition und Umweltfaktoren als Krankheitstrigger
Die Prävalenz der EoE bezifferte Dellon auf geschätzt 34/100.000 Einwohner bei einer Inzidenz von etwa 4/100.000 in der westlichen Welt. Nach derzeitiger Kenntnis entwickelt sich die Erkrankung auf dem Boden einer genetischen Prädisposition.
Von weitaus stärkerer Bedeutung aber dürften Umweltfaktoren sein. Dabei werden Zusammenhänge zum Leben in bestimmten Klimazonen, zur Exposition mit Schwermetallen, einer Infektion mit H. pylori und zu der Frage, ob der Betreffende gestillt wurde oder nicht, untersucht.
In folgendem Interview beantwortet Prof. Dellon weitere Fragen zu den möglichen Gründen für die Erkrankung.
Diätetische Behandlung als Therapieoption
Eine mögliche Therapieoption so Dr. Alfredo J. Lucendo, Tomelloso/Spanien, ist eine diätetische Behandlung der EoE. Empfohlen wurde bisher häufig eine strikte Eliminationsdiät mit Ausschluss von sechs Nahrungsmittelgruppen. Allerdings gibt es laut Lucendo keinen prädiktiven Test dafür, wer auf eine solche Behandlung ansprechen wird.
Das folgende Video zeigt die Chancen & Grenzen der diätetischen Behandlung.
Unklar ist demnach, wie lange der Ausschluss von Nahrungsmitteln praktiziert werden sollte. Fraglich ist zudem die langfristige Wirksamkeit einer solchen Maßnahme. Deren therapeutische Bedeutung dürfte außerdem dadurch limitiert sein, dass regelmäßige endoskopische Kontrollen erforderlich sind und insgesamt die langfristige Adhärenz der Patienten bei dieser Maßnahme fraglich ist. „Das Durchführen einer Eliminationsdiät erfordert ein hohes Maß an Motivation beim Arzt und vor allem bei den Patienten“, so das Fazit von Lucendo.
Eine übersichtliche Zusammenfassung aller Inhalte des Satellitensymposiums im Rahmen der UEG-Week in Barcelona finden Sie in diesem Kurzbericht als PDF-Download.
Quellen
- Satellitensymposium im Rahmen der UEG-Week in Barcelona
Eosinophilic Esophagitis: Recent Developments in Diagnosis & Treatment
21. Oktober 2019, Veranstalter: Dr. Falk Pharma